SORGFALT UND EFFIZIENZ MIT DEM KVP MODELL

„Wie können wir unseren Arbeitsprozess so weiterentwickeln, dass die Arbeit effektiver und gleichzeitig die Qualität verbessert wird?“

In den 1950er Jahren stellte sich der Automobilhersteller Toyota genau diese Frage.

Das Ziel: Seine betrieblichen Abläufe kontinuierlich zu verbessern, um so eine hohe Kundenzufriedenheit zu erreichen und wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben.

VERÄNDERUNG ZUM BESSEREN (KAIZEN)

Dadurch entstand die Lebens- und Arbeitsphilosophie „Kaizen“

Im Mittelpunkt der Philosophie steht dabei die immer fortlaufende Verbesserung etablierter Abläufe. Systematisch, in kleinen Schritten und Arbeitsgruppen.

Im Fall von Toyota konnte durch Kaizen eine deutliche Verbesserung der Produktionsrate und Qualitätsstandards erreicht werden, wodurch die Toyota Autos international wettbewerbsfähig wurden.

KAIZEN UND DER KVP

Aus dieser japanischen Managementphilosophie ist schließlich der kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP) entstanden, der bis heute eine entscheidende Rolle für westliche Unternehmen spielt und als Umsetzungsmaßnahme von Kaizen fungiert.

So haben nach dem Toyota-Erfolg auch europäische und amerikanische Automobilhersteller den kontinuierlichen Verbesserungsprozess etabliert. Aber auch in der Dienstleistung oder Verwaltungsbranche wird der KVP eingesetzt.

„Kontinuierliche Verbesserung ist besser als verzögerte Perfektion.“ (Mark Twain)

KVP ERFOLGREICH INS UNTERNEHMEN EINFÜHREN

Um sicherzustellen, dass der kontinuierliche Verbesserungsprozess erfolgreich ist, liegt es zuallererst vor allem an der Unternehmensführung, passende Rahmenbedingungen für die Umsetzung des KVPs zu schaffen. Dazu gehört etwa die Bereitstellung von Arbeitszeit und Weiterbildungsmöglichkeiten. Wichtig ist es, alle MitarbeiterInnen miteinzubeziehen, da diese die einzelnen Arbeitsschritte am besten kennen und die besten Verbesserungsvorschläge liefern können.

Die MitarbeiterInnen bilden nun Arbeitsgruppen, sogenannte „Qualitätszirkel“, die sich in regelmäßigen Abständen treffen und über mögliche Verbesserungen unterhalten. In kleinen Schritten werden nun Schwachstellen kontinuierlich verbessert. Der Fokus liegt hierbei nicht auf möglichst viel Gewinn, sondern auf der Kundenzufriedenheit und dem effizienten Arbeiten.

KVP MAßNAHMEN UND METHODEN

Für die konkrete Umsetzung gibt es verschiedene Methoden und Maßnahmen, wie etwa den PDCA-Zyklus oder die 5S Methode.

Der PDCA Zyklus

Der PDCA-Zyklus ist die Grundlage des KVP und besteht aus folgenden vier Schritten, die sich immer wieder wiederholen:

  1. Plan: Ist-Zustand analysieren und ein Verbesserungskonzept entwickeln.
  2. Do: Durchführung der beschlossenen Maßnahmen.
  3. Check: Ergebnisse überprüfen und bewerten.
  4. Act: Verbesserungen einführen und ständig überprüfen

Beim PDCA-Zyklus werden Prozesse genau beobachtet und analysiert, um Verbesserungsmöglichkeiten zu erkennen und konkrete Handlungsmaßnahmen abzuleiten. Das Modell wird in der Praxis, neben der Verbesserung von Produkten oder Dienstleistungen, etwa auch für die Neuentwicklung von Produkten genutzt und ist ein essenzieller Bestandteil des Lean Managements.

Die 5S Methode

Das Ziel: Die Arbeitsumgebung optimal gestalten und Standards und Abläufe etablieren, wodurch man sich besser auf die eigentliche Arbeit konzentrieren kann.

KVP - 5S Methode

Die 5 Schritte sind hierbei:

  1. Sortieren: Gegenstände am Arbeitsplatz analysieren, häufig Gebrauchtes von Unnötigem trennen und aussortieren
  2. Systematisieren: Sämtliche Gegenstände bekommen einen fixen Platz, angeordnet nach Ergonomie und Verwendungshäufigkeit
  3. Säubern: Ursachen für die Entstehung von Müll entfernen, regelmäßige Checks auf Abweichungen vom Soll-Zustand
  4. Standardisieren: Gesamten Arbeitsbereich standardisieren und Anordnung der Arbeitsmittel dokumentieren
  5. Selbstdisziplin: Den aufgeräumten und übersichtlichen Zustand aufrechterhalten

Als Teil des Kaizen Lean Managements ist die Methode mittlerweile nicht mehr nur im Produktionsbereich sehr geschätzt, da das Prinzip leicht zu verstehen und anzuwenden ist. MitarbeiterInnen bekommen ein besseres Gefühl für effiziente Arbeitsprozesse, wissen, wo sich ihre Arbeitsgegenstände befinden und können sich dadurch besser und effizienter auf die eigene Arbeit konzentrieren.

Vor allem kalkulativ orientierte MitarbeiterInnen, für die ihre Arbeitsbedingungen einen wichtigen Faktor darstellen, werden sich für die Einführung von KVP Prozessen begeistern. Auf diese Weise können sie sich gleich aktiv einbringen und nicht nur ihre eigene Arbeitsumgebung gestalten, sondern auch mit einer höheren Effizienz und Leistungsqualität Erfolgserlebnisse feiern.