Psychische Belastungen rücken durch den Wandel der Arbeitswelt immer stärker in den Fokus des gesetzlichen Arbeitsschutzes und der betrieblichen Gesundheitsförderung. Laut Europäischer Norm EN ISO 10075-1, die dem Arbeitnehmerschutz und hier insbesondere der Novellierung 2013 hinsichtlich der Evaluierung psychischer Belastung zu Grunde liegt, handelt es sich dabei um „die Gesamtheit aller erfassbaren Einflüsse, die von aussen auf den Menschen zukommen und psychisch auf ihn einwirken“.
Es geht also nicht um die Messung von Arbeitszufriedenheit, Burnout, Leistung, Stress oder ähnlichem bei einzelnen Mitarbeitern, sondern ausschliesslich um die Bedingungen, unter denen Arbeit stattfindet. Es wird untersucht, welche arbeitsbedingten Faktoren potenziell zu psychischen Belastungen führen können, um diese gezielt zu identifizieren und zu verbessern.
In 23 EU-Ländern ist die systematische Erfassung der Belastungssituation explizit im Gesetz verankert.