UNLIEBSAME JOBS … und warum man sie trotzdem lieben kann

Es gibt nicht nur Traumjobs – schöne, saubere, erfüllende, bei denen man seine besonderen Fähigkeiten einbringen und sich verwirklichen kann. Bei manchen Arbeiten macht man sich im wahrsten Sinn des Wortes die Hände schmutzig, sie sind laut, schlecht bezahlt, körperlich und/oder mental anstrengend, unregelmäßig, … eigentlich unzumutbar.

Die Top 10 der unattraktivsten Jobs sind laut Statista Research Department folgende:

(Fragestellung: „Welchen dieser Berufe würden Sie auf keinen Fall ausüben?“)

  1. Journalist
  2. Arzt
  3. Bankkaufmann
  4. Reinigungskraft
  5. Grundschullehrer
  6. Landwirt
  7. Straßenverkehr
  8. Fernfahrer
  9. Politiker
  10. Versicherungsvermittler

Und dennoch gibt es Menschen, die diese Jobs gerne machen und überhaupt kein Bedürfnis verspüren, in einem anderen Bereich zu arbeiten. Warum das so ist? Die Antwort liegt in der Orientierung: Die Orientierung sagt aus, welche Faktoren Menschen in ihrer jeweiligen Lebenssituation besonders wichtig sind. Je nach persönlicher Einstellung, Lebensphase, Umfeld, … überwiegen emotionale, kalkulative oder wachstumsorientierte Komponenten, die über Motivation, Engagement und Performance bestimmen.

Wir fragen drei imaginäre Personen, die dieselbe Tätigkeit ausüben (z.B. in einem Kanalreinigungsunternehmen) – zu denselben Bedingungen, aber aus ganz unterschiedlichen Gründen:

„Warum lieben Sie Ihren Job?“

Person 1 (emotional orientiert): „Ich liebe meinen Job, weil wir so ein Wahnsinns-Team sind, da rennt von früh bis spät der Schmäh, wir halten zusammen … und irgendwer muss es ja machen.“

Emotional Orientierte fühlen sich im gesellschaftlichen Umfeld ihres Arbeitsplatzes oder in ihrem Aufgabenbereich selbst verankert. Sie brauchen die Gewissheit, einen wertvollen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten und als Mensch wertgeschätzt zu sein.

Person 2 (kalkulativ orientiert): „Ich liebe meinen Job, weil ich gut verdiene und sozial abgesichert bin, außerdem habe ich es nicht weit zur Arbeit. Und wenn ich ein paar Tage frei brauche, ist das kein Problem.“

Hier stehen messbare Fakten im Vordergrund. Der Job ist in erster Linie Mittel zum Zweck, wobei eine kalkulative Orientierung insbesondere in Zeiten, in denen etwa eine Familie zu versorgen ist, eine Rolle spielt.

Person 3 (wachstumsorientiert): „Ich liebe meinen Job, weil ich hier von den Besten lernen darf, damit ich bald mein eigenes innovatives Kanalreinigungs-Imperium aufziehen kann.“

Weiterentwicklung steht hier im Fokus, denn wachstumsorientierte Mitarbeiter möchten kein Rädchen im System sein, sondern das Beste aus sich und seinem Leben machen. Sie wollen lernen und suchen die Herausforderung.

Nicht jeder Arbeitgeber kann perfekte Bedingungen bieten und alle Kriterien erfüllen, die in unzähligen Ratgebern zum Thema Mitarbeiterbindung angeführt werden. So mancher würde sehr gerne das Doppelte zahlen, wenn er könnte, und sicher setzt niemand gerne seine Mitarbeiter extremen oder gar gefährlichen Bedingungen aus. Mit dem Wissen um die Orientierung ist es dennoch möglich, diese zu engagierten Mitstreitern zu machen, die gerne zur Arbeit kommen und täglich ihr Bestes geben.

Mit PERSENTIS können Sie die Orientierung Ihrer Mitarbeiter herausfinden und Ihre Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung und -motivation darauf abstimmen.